Glossar
Unser couleurstudentischer Glossar
Viele Begriffe des Verbindungslebens scheinen auf den ersten Blick ungewohnt und unverständilich. Kein Beinbruch, hier kannst du noch einmal alles zusammengefasst nachlesen
Aufnahme eines neuen Mitgliedes, auch Fuxen genannt.
AktiverAls Aktiver wird ein studierendes Mitglied einer Studentenverbindung genannt, bis zum Zeitpunkt an dem er inaktiviert wird.
AktivitasIst die gesamtheit der studierenden Mitglieder einer Turnerschaft. Hierzu zählen Füxe, aktive, so wie inaktive Burschen und auswärtige Mitglieder
Alter HerrEin Alter Herr ist ein Mitglied des Bundes, der sein Studium bereits abgeschlossen hat. Alte Herren tragen extrem zum Verbindungsleben bei indem sie die Aktivitas fördern und beraten. Die Altherrenschaft ist ähnlich wie die Aktivitas strukturiert und trifft sich regelmäßig in Ortsgruppen.
AmicitiaGrundlage des Lebendsbundprinzips. Bedeutet aus dem lateinischen Übersetzt "die Freundschaft".
auf dem Haus (adH)adH ist die gebräuchliche Abkürzung wenn man Veranstaltungen auf dem Verbindungshaus stattfinden lässt.
Auswärtiges MitgliedWird ein meist inaktiver Couleurstudent genannt, der sich nicht mehr am Studienort befindet - beispielsweise durch ein langes Praktikum oder da er den Berufseinstieg beginnt.
Ein Band wird von farbentragenden Studentenverbindungen - wie uns - geführt. Es ist eine schmale Schärpe in den jeweiligen Verbindungsfarben. Es ist ein Zeichen der Zugehörigkeit getragen. Füxe haben in den meisten Bünden nur ein zweifarbiges Band.
BierLecker.
BiercommentEine Art Regelwerk, wie man das Bier zu trinken hat - eher spaßiger Natur.
BierjungeEin Bierjunge (oder auch Bierskandal) wird ein couleurstudentischer Brauch des kompetitiven Trinkens von Bier bezeichnet. Spricht man einen anderen Verbindungsstudenten mit dem "Bierjunge" an, so wird dieser gefordert gegen denjenigen zu trinken, der es ausspricht. Erwidert er mit dem Wort "hängt", zeigt er an, dass er das Duell annimmt. Für die Ausführung eines Bierjungen gibt es verschiedene Ausführungen - zum Beispiel in An- oder Abwesenheit eines Unparteiischen. Sieger ist, wer sein Gemäß als erster vollends geleert austrinkt und auf dem Tisch abgesetzt hat. Bei einem Unentschieden (oder auch Atempo) wird ein weiterer Bierjunge zur Ermittlung des Siegers hergezogen.
BierminuteIst eine Zeiteinheit unter Verbindungsstudenten. Fünf Bierminuten = drei Zeitminute.
BierzipfelEin an der Hose getragener Zipfel in Verbindungsfarben.
BundesbruderAls Bundesbruder wird jedes Mitglied des eigenen Bundes bezeichnet. Hierzu zählen, anders als bei der Aktivitas, auch die Alten Herren.
BurscheEin Vollberechtigtes Mitglied in der Studentenverbindung. Nach der Fuxenzeit wird der Bundesbruder in einer feierlichen Zeremonie zum vollwertigen Mitglied ernannt.
BurschenschaftEine Burschenschaft ist eine Art von Studentenverbindung. Bei den heutigen Burschenschaften handelt es sich um farbentragende, zumeist schlagende Verbindungen. Auf die politische Bildung ihrer Mitglieder legen die Korporationen Wert. Die Bezeichnung Burschenschaft wird heute oft als Synonym für Korporationen allgemein verwendet, obwohl dies falsch ist.
Der CV ist einer der Dachverbände katholischer Studentenverbindungen. Diese sind anders als die KV farbentragend und tragen KDStV als Abkürzung vor Ihrem Bundesnamen.
Charge, ChargierteAls Chargen werden die Führungsämter in Studentenverbindungen bezeichnet. Der Amtsinhaber einer Charge wird Chargierter genannt. Als Chargierter hat man Repräsentationszweck für die gesamte Verbindung.
Coburger ConventEin Dachverband von schlagenden Studentenverbindungen. Sie fasst insgesamt 91 Landsmannschaften und Turnerschaften zusammen und trifft sich jedes Jahr in Coburg.
CommentEin Comment umfasst geschriebene Regeln und Konventionen für das studentsiche Zusammenleben.
ContraContra wird der Paukant genannt, gegen den man ficht.
ConventEin beratendes und beschlussfähiger Teil einer Verbindung, oft von der Aktivitas abgehalten.
CoronaAnderes Wort für: Teilnehmerkreis, gesellige Runde. So werden die Teilnehmer einer Kneipe außerhalb des Präsidiums bezeichnet. Unterteilt sich oft weiter in Fuxia (Fuxenstall) und Burschensalon.
CouleurBezeichnet die Farben einer Verbindung, die als äußeres Zeichen von ihren Mitgliedern getragen wird. Dazu gehört in den meisten Verbindungen eine Mütze, sowie ein Band. In manchen Verbindungen wird auch das sogenannte Vollcouleur getragen, welches zur Mütze und dem Band auch einen Anzug beinhaltet.
CouleurdameBei einem Bund offiziell annoncierte Dame (oftmals Tochter eines Akten Herren), die regelmäßig zu Veranstaltungen eingeladen wird.
Bezeichnet Studentenverbindungen die ihre Farben nicht offen tragen, sondern nur in Wappen auf dem Haus aufgehängt haben. Diese Verbindungen tragen kein Couleur, sprich kein Band oder Mütze.
FarbentragendBezeichnet Studentenverbindungen die ihre Farben offen tragen, sprich ein Band und eine Mütze mit den entsprechenden Farben der Verbindung tragen.
FaxEin Fax ist ein Angestellter in einer Studentenverbindung. Früher zählte zu den Hauptaufgaben des Faxen die beschaffung von Getränken, sowie die Pflege der Mensurausrüstung. Mitte des 20. Jahrhunderts übernahm er oft auch Erziehungsaufgaben, kochte und putzte. Heutzutage werden die Aufgaben meist von einem Faxenpaar übernommen, die gastronomische und hauswirtschaftliche Tätigkeiten übernehmen. Diese Tradition ist allerdings fast ausgestorben.
FechtwaffeEine studentische Fechtwaffe ist eine Hiebwaffe, anders als beim Sportfechten, was oft verwechselt wird. Sie wird zum Fechten von Mensuren verwendet.
FuxFux wird ein neues Mitglied in unserer Verbindung genannt. Während der Fuxenzeit hat das Neu-Mitglied die Gelegenheit, die Rechten und Pflichten des Verbindungslebens und die anderen Mitglieder kennenzulernen. Allerdings sind die Rechte noch eingeschränkt. Das Fuxenband eine Farbe weniger, als das Burschenband.
FuxmajorDie Aufgabe des Fuxmajors ist es inbesondere die Ausbildung von Neumitgliedern, den Füxen, anzuleiten. Er ist ein erfahrenes Mitglied der Verbindung.
Der KV ist einer der Dachverbände katholischer Studentenverbindungen. Diese sind anders als die CV farbenführend und tragen KStV als Abkürzung vor Ihrem Bundesnamen.
KneipeDie Kneipe ist eine traditionelle studentische Feier, die von ihren Teilnehmern bei Wort, Trunk und Gesang nach bestimmten Gebräuchen und Regeln gestaltet wird.
KommersbuchEin Kommersbuch ist ein Liederbuch der Studentenverbindungen, in dem passendes Liedgut für Kneipen und Kommerse gesammelt ist.
KorporationWird seit dem 20. Jh. als Synonym für studentische Verbindungen verwendet.
KorporierterJemand der einer Verbindung angehört.
Die Landsmannschaften sind unpolitische Studentenverbindungen die das Toleranzprinzip halten und Farbentragend sind. Die meisten Landsmannschaften sind Mitglied im Coburger Convent, in welchem das Fechten von Mensuren Pflicht ist.
LeibburschIn seiner frühen Anfangszeit wählt ein Fux einen älteren Burschen, zu dem er ein besonderes Vertrauen hat aus. Der Leibbursch hat dabei die Rolle eines Mentors gegenüber seinem Leibfuxen und berät ihn in Verbindungsangelegenheiten. Das Verhältnis zwischen Leibfux und Leibbursch bleibt über die Fuxenzeit hinaus bestehen. Dadurch entstehen sogenannte Leibfamilien, richtige Stammbäume die bis zum Gründungsdatum der Verbindung zurückreichen.
Eine Mensur ist ein traditioneller und streng reglementierter Fechtkampf zwischen zwei Mitgliedern verschiedener Studentenverbindungen mit scharfen Waffen.
Der Paukant ist der Fechter, der eine Mensur schlägt. Pro Mensur muss es selbstverständlich zwei Paukanten geben die miteinander - nicht gegeneinander - fechten. Paukanten gehören dabei immer unterschiedlichen und nicht miteinander befreundeten Verbindungen an.
PaukarztEin Paukarzt sorgt während und nach einer Mensur für die medizinische Versorgung der Paukanten. Jeder offiziell erfasste Treffer wird vom Paukarzt untersucht, welcher dann entscheidet ob der Paukant die Partie mit der Wunde weiterführen kann oder ab abgebrochen wird - ähnlich wie ein Ringarzt beim Boxen.
PräsidiumDas Präsidium stellt die Leitung von traditionellen Veranstaltungen dar. Das Präsidium hat hierbei eine repräsentative Aufgabe und führt durch die Veranstaltung. Der Präside ist der einzige der Rednern das Wort erteilen darf und wacht über Anstand, Sitte und Gebräuche. Üblicherweise leiten die Chargierten das Präsidium einer jeden Veranstaltung.
Der akademische Säbel ist neben dem Korb- und Glockenschläger eine der studentischen Fechtwaffen. Das Säbel ist allerdings eine Duellwaffe, weswegen sie heutzutage in Deutschland nicht mehr verwendet wird. In Österreich gibt es allerdings noch Verbindungen die sich auf das akademische Säbel einpauken.
SängerschaftStudentenverbindungen die ihr Hauptaugenmerk auf das gemeinschaftliche singen und musizieren legen.
SchlägerZu Schlägern zählt man zwei studentische Fechtwaffen die für die Mensur verwendet werden - den Glocken und den Korbschläger.
SchmissEin Schmiss ist eine bei der studentischen Mensur davongetragene Schnittverletzung, bzw. die daraus entstehende Narbe. Früher galt ein Schmiss im Gesicht als Erkennungszeichen eines schlagenden Verbindungsstudenten und wurde mancherorts als positiv wahrgenommen. Heute sind sichtbare Schmisse eher selten und gelten nirgendwo als bewundernswert. Gerade keinen Schmiss zu haben zeugt von gutem Fechtstil.
StafetteBei einer Stafette handelt es sich un eine Mannschaftsversion des Bierjungen. Sie wird oftmals bei sogenannten Couleurbesuchen gestellt. Bei einer Stafette stellen sich jeweils zwei Gruppen gegenüber an einen langen Tisch - die Stafette - und trinken ähnlich wie bei einem Staffelllauf ihr Bier nach der Reihe in einem Zug aus. Berührt das Glas des trinkenden leer den Tisch, so ist der neben ihm stehende and er Reihe - und so weiter. Setzt der letzte in der Reihe ab, so ruft er "durch" und gibt somit an, dass sein Stab durch ist. Setzen beide Seiten gleichzeitig ab, so gibt es ein "a tempo" und die Stafette wird wiederholt.
StiftungsfestEine jährlich über mehrere Tage stattfindende Feier zur Erinnerung an die Gründung der jeweiligen Verbindung.
Eine Art Tracht, die als Galauniform des Couleurstudenten gilt. Er wird nur von den Chargierten und nur bei hochoffiziellen Veranstaltungen getragen.
Ein Wahlspruch dient allen Mitgliedern des jeweiligen Bundes als Leitsatz für ihr allgemeines Handeln. Es geht dabei oft weniger darum den Wahlspruch vor sich herzutragen, sondern viel mehr sich an ihm zu orientieren. Der Wahlspruch der Turnerschaft Rheno-Borussia lautet: "Mens sana in corpore sano" (lat. ein gesunder Geist in einem gesunden Körper).
Ein Zirkel ist ein meist in einem Zug gemaltes Schriftzeichen.
Oftmals ist er eine Ligatur der Anfangsbuchstaben des
Verbindungsnamens und/oder des Wahlspruchs. Häufig werden die
Anfangsbuchstaben V, C, F in dem Zirkel "versteckt". Sie stehen
für Vivat (lebe), Crescat (blühe), Floreat (wachse). Unser Zirkel
schreibt sich so: